23.04.2011, von Christian Everke / Ralf Pelkmann

Übung unter realen Bedingungen

„Nach einem Verkehrsunfall ist ein Einfamilienhaus am Nordwall 6 instabil. Abstützmassnahmen sind notwendig, eine verletze Person befindet sich im ersten OG “ – so lautete die erste Meldung an die anrückenden Kräfte auf dem Weg zur Einsatzstelle. Dieses Übungsszenario wurde durch die 2. Bergungsgruppe des THW Beckum mit insgesamt 13 Kräften am vergangenen Freitag bearbeitet.

Geübt wurde am Nordwall 6 in Beckum. Das dortige Abrisshaus bot sich an, um eine derartige Lage praktisch umzusetzen. Angenommen wurde, dass einige Decken und Türen durch die Krafteinwirkung des Verkehrsunfalls statisch nicht halten und dauerhaft eine Gefahr darstellen. Und dies ist kein seltenes Szenario wie Kai Schmiebusch vom THW Beckum berichtete, der die Übung vorbereitete. 

Schon häufig wurden die Beckumer Einsatzkräfte zu vergleichbaren oder sehr ähnlichen Lagen alarmiert. Das THW an der Siemensstraße hält für solche Situationen zwei moderne Systeme bereit: Das Abstützsystem Holz (ASH) und das Einsatzgerüstsystem (EGS). Das ASH ermöglicht das Abstützen von Gebäuden; dabei können mit den verfügbaren Strebstützen Gebäudeseiten von bis zu 15 Metern Höhe gesichert werden. Das EGS basiert auf kleineren und leichteren Komponenten und kann schneller verbaut werden. Es ermöglicht damit auch ein Abstützen und Aussteifen im inneren eines Gebäudes.

Beide Komponenten sind auf einem Anhänger verlastet: „Das EGS und ein kleiner Satz des ASH befinden sich auf einem Wechsellader und können beim Stichwort Gebäudesicherung wenige Minuten nach der Alarmierung abrücken“, so Markus Große-Kersting, der als Führungskraft beim THW Beckum für diese komplexe Technik verantwortlich ist. Dieser „Erstangriffssatz“ reicht bei kleinen und mittleren angeschlagenen Gebäuden wie etwa Wohnhäusern im Regelfall aus. Sollte das Abstützsystem Holz im größeren Umfang benötigt werden, so wird dies von weiteren Helfern zum Einsatzort befördert. 

Im Einsatz war das THW Beckum mit den Systemen im vergangenen Jahr in Westkirchen, wo ein Haus ebenfalls nach einem Verkehrsunfall einsturzgefährdet war. Größere Lagen gab es 2009 in Kamen, wo nach einem Bohrloch gleich mehrere Gebäude betroffen waren und in Köln beim Einsturz des Stadtarchivs, wo Kräfte aus ganz Nordrhein-Westfalen die Kollegen der Berufsfeuerwehr bei dem mehrwöchigen Einsatz unterstützen. 

Bei der Übung am Freitag probte die 2. Bergungsgruppe des Technischen Zuges mit dem Führungstrupp den Ernstfall. Gruppenführer und Übungsleiter Kai Schmiebusch, sowie Zugführer Marcel Kohlstette zeigten sich mit dem Verlauf der Übung sehr zufrieden. Ein Dank gilt der der Stadt Beckum, die das Übungsobjekt zur Verfügung stellte. „Abrisshäuser“ eignen sich immer zum durchführen realistischer Einsatzübungen, nach denen das Beckumer THW ständig Ausschau hält. 

Wer sich für die Arbeit des THW Beckum interessiert, ist zum Tanz um den Maibaum am 30. April 2011 herzlich eingeladen. Das THW informiert gerne




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